Der Kampf um Pommern im März 1945
Heeresgruppe Weichsel
Von Willi Weiss, Juni 2011
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Am 2. März 1945 stellt sich die Feindlage an der Ostfront folgendermaßen dar:
Gegenüber der 8. Armee wird vom Russen ein Schwerpunkt gebildet, vielleicht um sich die Flanken zum Angriff gegen Pressburg freizumachen. An der Oder verhält sich der Russe passiv. Er zieht seine grossen Panzer-Verbände heraus, vermutlich um diese aufzufrischen – politische Pläne sind eher unwahrscheinlich. Schwerpunkte bildet der Russe gegen Mährisch-Ostrau und Breslau. Die weiteren Absichten nach dem Durchbruch bei Rummelsburg sind noch nicht erkennbar. Im Gesamten ist festzustellen, dass die Stabilisierung der Lage gelang und dass eine Abwehr hergestellt wurde, die allerdings in mehreren Abschnitten nur schwach ist. Durch eine aktive Kampfführung ist es besonders in Niederschlesien gelungen, den Russen abzufangen. Hier setzte er dreimal zum Angriff an und wurde jedes Mal abgedreht, was als Verdienst der Führung anzusprechen ist. Trotzdem hält der Russe an der Absicht des Angriffs gegen Berlin fest. Er hat allem Anschein nach jedoch vorerst das Bestreben, seine Flanken freizukämpfen, indem er die eigenen Kräfte in Schlesien auf das Gebirge zurückdrängt und in Pommern zum Meer vorstößt. Um ihm bei Rummelsburg entgegenzutreten sind Gegenmaßnahmen angelaufen. Es fragt sich, ob es noch gelingt, den hier erzielten Überraschungserfolg wieder auszubügeln. Besonderer Nachdruck wird auf die Sicherstellung der Kohlereserven von Karin und Mährisch-Ostrau, sowie des Industriegebietes von Waldenburg gelegt.
Hinweis zum Text : Bei den hier wiedergegebenen Berichten handelt es sich um die Abschrift der original Wehrmachtsberichte aus dieser Zeit. Der Text blieb weitgehendst unverändert d. h. Eigenarten des Stils und des Ausdrucks - selbst wenn sie fremd und unüblich anmuten - wurden nicht verändert.
Am 2. März 1945 hatte der eigene Brückenkopf bei Schwendt keine Bedeutung mehr und wurde geräumt. Pyritz ging an diesem Tag verloren. Bei Stargrad wurde eine Sehnenstellung bezogen, bei Arnswalde und Reetz eine Abriegelung in Richtung Dramburg. Der westliche Eckpfeiler im Einbruchsraum ist in Richtung Tempelburg zurückgedrückt worden. Bei Beerenburg stieß die Division Hollstein in südlicher Richtung vor, von Küstrin kam die 10. SS-Division heran, die 4. SS-Polizei-Division kam in Richtung Waldenburg nach Südosten gut voran. Die 7. Panzer-Division stieß wiederum auf starken Widerstand. Einbrüche bei der 32. Infanterie-Division im Raum Briesen, harte Kämpfe in Graudenz.
HJ bereitet sich auf die Verteidigung von Pyritz vor | Russische Offiziere in Stargard | ||
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Deutsche Kampfgruppe bei Stargard | Deutsche Panzerjäger in Stargard |
Der Russe erweiterte am 3. März 1945 seinen Einbruchsraum bis östlich Stargard und nordwestlich Dramburg. Nach Westen eindrehende feindliche Kräfte wurden aufgefangen und erfolgreich abgewehrt. 40 russische Panzer wurden durch die Luftwaffe vernichtet, 29 russische Geschütze außer Gefecht gesetzt. Weiterhin wurden durch die Marienflak etwa 100 feindliche Flugzeuge abgeschossen. Bei Vogelsang konnte der Russe am 4. März 1945 seinen Brückenkopf mit dem Nachbarbrückenkopf vereinigen. Bei Stargrad erzielte der Russe jetzt gleichfalls einen Durchbruch, so dass er bis Regenwalde über Freienwalde vordringen konnte. Ein deutscher Vorstoß erfolgte an diesem Tage von Schievelbein nach Belgrad. Das 10. SS-Korps wurde von drei russischen Schützen-Divisionen angegriffen und sammelte sich daraufhin zum Durchbruch nach Nordosten. Der Russe griff nun Köslin von Süden und Osten her mit starken Kräften an. Rummelsburg ging verloren, in Graudenz-Süd entwickelten sich heftige Kämpfe. Am 5. März 1945 ging Stargrad verloren, ebenso Naugard. Dazwischen lag noch der Riegel der SS-Division Nederland. Bei Plathe konnte der Russe abgewiesen werden, russische Panzer drangen jedoch bis Greifenberg vor. Vor Kolberg standen 2-3 deutsche Schützen-Regimenter und 90 Panzer, die Festung Kolberg selber war jedoch nur schwach besetzt. Heftige Kämpfe vor Belgrad. Die eigenen Kräfte, die noch an der ehemaligen Front stehen, wurden unter dem Befehl des Generals Krappe zusammengeschlossen und versuchten sich in westliche Richtung nach Labes durchzuschlagen. Bei Tempelberg stieß der Russe nach Norden vor und erreichte Persante. Von der 2. Armee kamen nur noch unvollständige Meldungen. Heftige Kämpfe bei Hüthen und links der Weichsel, woraufhin eine Sicherungslinie bezogen wurde.
Küstrin stand am 6. März 1945 unter starkem russischen Beschuss. Der Russe gab etwa 3000 Schuss ab. Die deutsche Luftwaffe flog an diesem Tag Einsätze an der unteren Weichsel. Die 9. Fallschirmjäger-Division wird durch die 1. Marine-Division, bisher Marine-Schutz-Division, ersetzt. Die Panzer-Division Schlesien rückt an diesem Tag in Stettin ein, nördlich Gollnow stehen Marineeinheiten bereit.
Durch Stöße nach Osten soll der Gruppe Kappe der Weg geöffnet werden. Südlich von Stettin tauchen die ersten russischen Panzer auf. Bei Stargrad entwickelt sich eine Abwehrschlacht bei der 72 russische Panzer vernichtet werden. Mit den wenigen, noch intakten Panzern gelang es dem Russen bis in die Gegend von Wollin vorzustoßen. Massow ging an diesem Tag verloren.
Bei Kolberg befinden sich nur noch 50 deutsche Panzer zur Verteidigung, Belgrad scheint sich zu halten.
Bei Schlawe wurde die eigene Front zurückgenommen, Schwerpunkte der Kämpfe weiterhin bei Bütow und Stolp.
Die 2. Armee hat in den letzten Tagen 200 russische Panzer abgeschossen, die Schlachtgruppe Lützow wurde von Gotenhafen nach Swinemünde verlegt.
Da sich in Danzig 100.000 Flüchtlinge befinden, ist die gesamte Summe der Flüchtlinge nun auf 10 Millonen angestiegen!
Gegen Graudenz beginnt an diesem Tag ein russischer Großangriff. Die deutsche Besatzung von Graudenz ist in einem engen Raum bei der Festung Courbière zusammengedrängt. Das Endes des Widerstands steht bevor. Zu diesem Zeitpunkt flogen etwa 100 Bomber einen Angriff gegen Königsberg.
Am 7. März 1945 gelang es der deutschen Luftwaffe eine feindliche Oderbrücke zu zerstören. Ein nächtlicher russischer Handstreich gegen Küstrin wurde erfolgreich abgewiesen. An der Persante bis zum See, ebenso in Gollnow und östlich Pölitz, starker feindlicher Druck. Unklar ist zu dieser Zeit, ob der Gegner bereits die Stettiner Bucht erreicht hat. Russische Panzerspitzen haben den östlichen Teil von Wollin erreicht, die Brücke wurde daraufhin gesprengt.
Aus Kolberg kommen keine neuen Meldungen.
Die Gruppe Tittau, die in der Nacht aus der Luft versorgt wurde, steht zu dieser Zeit südöstlich Greifenberg. Eine weitere Gruppe befindet sich östlich Schievelbein. Gruppe Kappe meldete sich nicht mehr, der Russe benutzt den Funkweg der Gruppe Kappe zur Täuschung. Starker russischer Druck bei Stolp, Bütow und nun auch bei Heidenwald. In Graudenz ist der eigene Widerstand zu Ende gegangen. Der Russe meldet die Gefangennahme von 5000 Mann und einem deutschen General.
Am 8. März 1945 wird folgende Feindlage gemeldet:
In Schlesien vier feindliche Schwerpunkte: Bielitz, Ratibor – wo am 10. März 1945 ein russischer Angriff erwartet wird. Grottkau – wo russische Panzer festgestellt wurden und gleichfalls ein Angriff bevorsteht – sowie im Raum Zobten-Striegau.
Die 4. Panzer-Armee befindet sich noch im Raum von Liegnitz mit unbekanntem Auftrag, die 3. Panzer-Armee liegt bei Lauban. Zur Auflockerung erfolgt eine Verlegung nach Süden. Der Russe hat weiterhin die Absicht, Küstrin als Basis für den Angriff herauszubrechen. Im Raum südlich Stettin werden 50 russische Panzer festgestellt, östlich der Stadt befinden sich ein Schützen- und ein Panzer-Korps, südlich von Kolberg steht die 2. Armee. Ähnlich wie die 2. Armee hat die weissrussische Front alle Kräfte herausgezogen um den Brückenkopf Danzig zu nehmen, wozu auch Kräfte aus Ostpreußen weggezogen wurden.
Deutscher Volkssturm an der Oder - März 1945 | Der Hafen von Stettin im März 1945 | Deutsche Wehrmacht im Hafen von Stettin |
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An diesem Tag, am 8. März 1945, werden an der Oder nur örtliche Kämpfe gemeldet. Der deutschen Luftwaffe gelang es jedoch zwei Oderbrücken zu zerstören.
Am frühen Morgen trat der Russe am Ortsverteidigungsring von
Danzig auf. Ferner hat er südlich der Marienburg den Übergang über die Nogat vollzogen und ist in die Niederung eingebrochen.
Südlich Stettin kam der Russe weiter vor, im Osten näherte er sich bis auf 9 km Altdamm. Gollnow ist zu dieser Zeit so gut wie verloren. Im Stettiner Haff befinden sich keine eigenen Kräfte mehr, diese haben sich bis Wollin zurückgezogen.
Die eigenen Schiffe wurden aus Stettin herausgefahren, sodass in Swinemünde ein bedrohlicher Stau von Schiffsraum besteht. Der Ausfall von Stettin ist sehr empfindlich, der Durchbruch bis Tettau ist bisher gescheitert.
Laut einer russischen Meldung ist General Kappe zusammen mit 8000 Mann gefangen genommen worden. Auf Kolberg erfolgen weitere russische Angriffe, ein Ausbruchsversuch scheitert. Die 4. SS-Gebirgs-Division wird nach Osten herumgezogen.
Am 9. März 1945 verschärft sich die Lage in Küstrin. Der Russe ist bis in die Stadt eingedrungen. Weitere Einbrüche werden bei Greifenberg gemeldet, eigene Erfolge sind östlich Altdamm zu verzeichnen. Gegen Stettin und Kolberg erfolgen feindliche Fliegerangriffe. Der Gruppe Tettau gelang es sich bis nach Horst durchzuschlagen. Der Schwerpunkt des Russen lag an diesem Tage bei Danzig. Karthausen und Schöneck mussten aufgegeben werden.
Im wesentlichen hat sich die Lage am 10. März 1945 nicht verändert.
Die Vorstadt von Küstrin, Kietz, ging am 11. März 1945 verloren. In der Stadt selber wird erheblicher Widerstand gegen die Russen geleistet. Im Süden von Stettin wird ein russischer Angriff bei Greifenhagen erfolgreich abgewehrt.
Auf der Autobahn Stettin – Altdamm rücken russische Panzer vor, im Norden werden die eigenen Kräfte zurückgedrängt, ebenso in Wollin.
Von der Gruppe Tettau, die von 16 Flugzeugen aus der Luft versorgt wurde, konnten sich 140 Mann nach Westen durchschlagen, der Rest hält die Küste zwischen Kolberg und Wollin. Es beginnt ein starkes russisches Artilleriefeuer auf Kolberg, die Stadt wird förmlich in Brand geschossen. Ein deutscher Zerstörer eröffnet von See aus das Gegenfeuer auf die russischen Angreifer. Unterdessen kam der Russe bis auf 2 km südlich Neustadt vor. Sollte es ihm gelingen die Insel Hela abzuschneiden, würde dies eine wesentliche Verschärfung für die deutsche Kriegsmarine bedeuten. Von Süden her ist der Russe bis in den Raum westlich Gotenhafen vorgedrungen.
Der Generalstab des Heeres hat einen Befehl herausgegeben, um die Flüchtlingsbewegung zum Halten zu bringen, da diese die militärischen Operationen behindern. In diesem Raum befanden sich zu dieser Zeit etwa 600 000 Menschen auf der Flucht. Die Kämpfe in den Niederungen wurden fortgeführt.
Vor Stettin konnte am 12. März 1945 wieder Gelände zurück gewonnen werden und der russische Angriff erfolgreich abgewehrt werden, lediglich im Nordosten gewann der Russe etwas an Gelände. Von der Gruppe Tettau haben sich trotz russischer Angriffe von Süden her, weitere deutsche Kräfte entlang der Küste nach Westen durchgeschlagen. Der russische Artillerieangriff auf Kolberg wird mit der Unterstützung von polnischen Korps, die den Angriff nochmals verstärken, fortgeführt.
Deutsche Einheiten greifen von See aus in den Kampf ein. Es soll die Frage besprochen werden, ob sich nicht der geschlossene Einsatz der deutschen Kriegsmarine mehr lohnt, als der im Augenblick aufgeteilte Einsatz.
Im Raum Danzig erhöht sich der russische Druck weiter, Dirschau ging an diesem Tag verloren. Die Hälfte der Niederungen hat der Russe nun eingenommen.
Am 13. März 1945 um 02:00 Uhr wird die 2. Armee der 4. Armee (Pillau) General Müller, unterstellt, der zugleich die Nachfolge von General-Oberst Rendulice antritt. Damit fällt die Heeresgruppe A weg.
Der Russe meldet die Einnahme von Küstrin, was im wesentlichen richtig ist, der deutsche Gegenangriff auf Kietz (Küstrin) ist im Gange. Im Süden und Südosten heftige, wechselnde Kämpfe bei Stettin. Der Durchbruch der Gruppe Tetta wird als abgeschlossen gemeldet. Südlich von Kolberg gelingt dem Russen ein Durchbruch wodurch 2/3 der Besatzung ausfallen.
Der Russe setzte den Druck gegen die 2. Armee fort und es gelang ihm die Aufspaltung, durch die ein eigener Brückenkopf um die Wurzel der Halbinsel Hela entstand. Zu dieser Zeit drangen russische Panzer bis Putzig vor. Die deutschen Hauptstellungen von Gotenhafen und Danzig konnten zu dieser Zeit noch gehalten werden. In die Kämpfe griffen, außer dem deutschen Kreuzer Scheer der bei Dievenow eingesetzt war, aus der Bucht nach Westen noch drei weitere Einheiten ein. Die Brücke bei Göritz wurde am 14. März 1945 vernichtet.
Das Hydrierwerk Pölitz soll wieder anlaufen und wird deshalb nach Osten geschützt. Die Kämpfe um die Festung Kolberg sind weiter im Gange.
Am 15. März 1945 werden von der Oder nur örtliche Kämpfe gemeldet.
Die Russen erhöhen den Druck auf Stettin. Am Morgen stand Stettin unter starkem russischen Artilleriefeuer. Da der Hafen beschossen wurde, sind die Schiffe ausgelaufen. Die Leuchtfeuer sind wieder in Gang gebracht worden. Die gleiche Lage zeichnet sich bei Wollin ab. Nach Kolberg soll nun ein Marine-Bataillon herangeführt werden. Die Zivilisten werden in kleinen Fahrzeugen aus der Stadt gebracht. Eine Aufforderung zur Übergabe der Stadt wurde zweimal von deutscher Seite abgelehnt. Bei Swinemünde ist die Eisenbahn am 16. März 1945 wieder zu 80% leistungsfähig. Bei Stettin, wo jetzt keine neuen russischen Großangriffe mehr erfolgen, ist jetzt eine neue Hauptkampflinie aufgebaut.
Von der Oderfront wird am 17. März 1945 nichts neues gemeldet. Bei Stettin wurde der eigene Brückenkopf von Russen zusammengedrängt. Der Gegner kam mit Stößen von Südosten und Osten weiter an die Autobahn heran. In Kolberg wird noch der Hafen gehalten.
Die Lage bei Stettin verschärft sich am 18. März 1945 dramatisch, wodurch der Brückenkopf nochmals verengt wurde. Mit dem Sprengen der Brücken wurde begonnen. Bei Kolberg, wo sich die Kriegsmarine mit kleineren Einheiten behalf, wurde noch im Seebad gekämpft.
In der Nacht auf den 19. März 1945 flogen 50 feindliche Flugzeuge einen Angriff auf Stettin. Im Brückenkopf ging im Süden ein Ort verloren, Kolberg musste geräumt werden. Aus der Stadt wurden 68 000 Zivilisten, 1223 Verwundete und 5213 Sodaten herausgebracht, der Kommandant verließ auf einem Zerstörer das Kampfgebiet. Über diesen Vorfall wurde eine Untersuchung eingeleitet. Die Besatzung des Brückenkopfs bei Stettin muss sich am 20. März 1945 auf die Ost-Oder absetzen, da dort der Russe abgewiesen werden konnte. Kampfkommandant über den Abschnitt ist Generalleutnant Hühner. Zum Schutz von Stettin ist die 10. SS-Panzer-Division eingesetzt worden. Im Bereich der 2. Armee gelang es dem Russen trotz dem Einsatz von schweren deutschen Marine-Einheiten, die Besetzung des Donalsberges. Weiteres Gelände ging an diesem Tag verloren.
Am 21. März 1945 misslang ein eigener Vorstoß nördlich von Lebus. Die dortige Brücke wurde zerstört. Aus Kolberg konnten am 22. März 1945 nur noch 800 Soldaten abtransportiert werden, die übrigen rund 4000 Mann setzten sich aus Eisenbahnern und OT Leuten zusammen. An der Odermündung wird am 23. März 1945 der Kreuzer Schlesien mit 1000 Flüchtlingen an Bord erwartet. Zwischen Lebus und Küstrin griff der Russe mit sechs Schützen-Divisionen an, konnte aber von der 25. Panzer-Grenadier-Division im wesentlichen abgewiesen werden. Die bei Stettin aufgefrischte 20. Panzer-Grenadier-Division wurde wieder freigegeben. An diesem Tag fanden größtenteils nur örtliche Kämpfe statt. Küstrin ist am 24. März 1945 von den Russen eingeschlossen. Von der Front selber werden erfolgreiche Vorstöße der 20. und 25. Panzer-Grenadier-Division nach Osten gemeldet. In zwei Tagen wurden 150 russische Panzer abgeschossen. Eingesetzt sind hier die 8. Armee und nördlich von ihr die 5. Stoß-Armee. Nördlich von Stettin sind zu dieser Zeit noch 500 Mann der Kampfgruppe Krappe eingetroffen. Ein russischer Großangriff erfolgt am 25. März 1945 auf Küstrin. Brände und Zerstörung in der Stadt mit örtlichen russischen Einbrüchen. Die Verteidiger können sich aber dem Angreifer behaupten. Lebhafte russische Aufklärung und Bewegung am 26. März 1945 im Raum Küstrin. Die 1. russische Garde-Panzer-Armee, bisher in Ostpommern, steht in Funkverbindung mit der 1. weissrussischen Front, was auf das Zusammenwirken beim Angriff auf Berlin hindeutet. Gegenangriff aus dem Brückenkopf Pölitz durch die 5. Jagd-Division, die mit der Gruppe Tettau heil herauskommt. Durch die Energie des Direktors des Kraftwerkes wird der Betrieb fortgeführt. Am Morgen des 27. März 1945 begann der eigene Angriff in Richtung Küstrin, der aber bereits nach 3 km zum Halten kam. Eingesetzt sind die 25. und 20. Panzer-Grenadier-Division, die Führer-Grenadier-Division und die Division Müncheberg. Küstrin wurde stark beschossen, in der Stunde wurden etwa 1000 Schuss abgegeben. Bei Angermünde konnte der Russe einen kleinen Brückenkopf bilden, vor Pölitz ging Gelände verloren. Der eigene Angriff auf Küstrin blieb am 28. März 1945 liegen. In Küstrin selbst weitere schwere Angriffe. Bei Zehden und entlang der Oder klärte der Russe weiter auf. Bei Stettin besteht noch ein eigener schmaler Brückenkopf, eine weitere Brücke wurde gesprengt. Abwehr eines russischen Angriffs bei Frankfurt a.O. am 29. März 1945. Die Lage in Küstrin verschärft sich weiter, der Russe ist nun bereits bis in die Altstadt vorgedrungen. Bei Stettin wurde der Brückenkopf von Langenberg geräumt. Am 30. März 1945 hatte sich die Besatzung von Küstrin durchgeschlagen, ihre Stärke ist noch nicht bekannt. Nordöstlich von Stettin wurde der eigene Brückenkopf geräumt. Erfolgreiche Bombenabwürfe am 31. März 1945 auf die Brücken bei Göritz. Aus Küstrin konnten sich etwa 1000 Mann durchschlagen. Der Kommandant wurde festgesetzt, eine Untersuchung wurde eingeleitet.